Unerwünschter Technologietransfer durch chinesisches Investment

Die Methode ist bekannt, neu ist, dass darüber ein Prozess geführt wird. Das hoch innovative US-Unternehmen Icon Aircraft hat beim Delaware Chancery Court eine Klage gegen ihre chinesischen Mehrheitsaktionäre eingereicht, darunter der Hauptaktionär Shanghai Pudong Science and Technology Investment (PDSTI). Icon hat das Amphibienflugzeug A5 entwickelt, das mit Innovationen wie der trudelsicheren Zelle, der am Panel montierten Anstellwinkelanzeige und den faltbaren Tragflächen in der Luftfahrt neue Maßstäbe setzt.

PDSTI stieg 2015 als Minderheitsaktionär bei Icon ein und wurde innerhalb von 2 Jahren durch Aktienzukäufe zum Mehrheitsaktionär, der die Kontrolle über das Unternehmen hat. Der Vorwurf der Amerikaner: Die chinesischen Aktionäre verletzen ihre Treuepflichten und versuchen, Icons geistiges Eigentum in den Bereichen Flugzeugdesign, Flugzeugbau und Herstellung fortschrittlicher Kohlefaserstrukturen nach China zu transferieren – allesamt Schwerpunkte der chinesischen Innovationsstrategie.

Laut der Klage stellten sich die PDSTI-Führungskräfte als Risikokapitalgeber dar, die daran interessiert wären, ein erfolgreiches Unternehmen in den USA zu gründen. Dann aber hätten die chinesischen Manager den Wunsch geäußert, die Icon-Technologie nach China zu transferieren und angedeutet, das amerikanische Unternehmen mit geringer Produktion leer laufen zu lassen und in China ein Joint Venture zu gründen. PDSTI hätte sich auch geweigert, das für den Erfolg des US-Unternehmens erforderliche Geld zu investieren und Investitionen von außen zuzulassen.

Für Icon Aircraft versuchen die chinesischen Aktionäre, als Risikokapitalgeber getarnt Zugang zu US-Technologie zu erhalten und das geistige Eigentum der Amerikaner zu übernehmen. Das Ziel des Prozesses sei, den Transfer des geistigen Eigentums zu stoppen, das Missmanagement der Chinesen zu untersagen und diese Erfahrungen als abschreckendes Beispiel für andere westliche Unternehmen bekannt zu machen. Jeder, der sich Investitionen chinesischer Firmen sichern möchte, sollte gewarnt sein. Wir sehen dem Urteil des Delaware Chancery Court mit großem Interesse entgegen.

Bild: H. Michael Miley

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