In nur zwei Tagen hat sich Didi, Chinas größte Serviceplattform für die Personenbeförderung mit privaten PKWs per App (Ride Hailing), nach einem fulminanten Börsengang an der Wall Street vom Investorenliebling zum ersten großen Fall einer Cybersecurity-Überprüfung durch die chinesische Regierung gegen ein Unternehmen entwickelt.
Eine der Grundlagen dieser Überprüfung sind die Measures for Cybersecurity Review 2020. Nach dieser Verordnung sind das Hauptobjekt der Überprüfung die Critical Information Infrastructure Operators (CIIO). Die offiziellen Gründe für die Überprüfung von Didi sind zwar noch nicht bekannt, informellen Informationen zufolge verfügt das Unternehmen aber über sehr viele Nutzerdaten und Straßeninformationen, die es zum Objekt der Cybersecurity-Überprüfung machten.
Die Aktion gegen Didi ist auch eine Warnung an andere Unternehmen der Branche. Mit der rasanten Entwicklung intelligenter Elektrofahrzeuge lassen viele Autovermittler ihre Nutzer eine APP herunterladen, die den Betriebsstatus des Autos 24 Stunden lang überwacht. Dadurch sammeln sie eine Unmenge von Informationen über den Benutzer. Die Frage ist, welche persönlichen Informationen der Benutzer gesammelt und welche Informationen verarbeitet werden dürfen.
Da China im Juni 2021 das Data Security Law (DSL) verabschiedet hat, ist die Regierung ermächtigt, im Rahmen der nationalen Sicherheit und Interessen Datenexportkontrollen durchzuführen. Wir gehen davon aus, dass Didi nicht das letzte Unternehmen sein wird, das auf Cybersicherheit überprüft wird. So hat Chinas Cybersicherheitsbehörde schon kurz nach dem Verbot der Didi-App angekündigt, gegen die Logistikinformationsplattformen Yunmanman und Huochebang sowie die Rekrutierungsplattform BOSS Zhipin vorzugehen.
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