Man muss nicht immer juristisch vorgehen, um eine potenziell gefährliche gegnerische Marke zu bekämpfen. Eine Option ist auch, diese Marke über eine Mittelsmann-Funktion verdeckt zu kaufen und damit das Bedrohungspotenzial zu beseitigen.
Folgender Fall aus der Praxis: Ein deutscher Maschinenbauer, der in China sehr erfolgreich tätig ist, stellte fest, dass es eine ältere Marke gab, die der eigenen Marke sehr ähnlich war und von einem lokalen chinesischen Unternehmen genutzt wurde. Dies stellte ein Risiko dar, da es zu Verwechslungen und damit zu Imageschäden kommen konnte. Außerdem hätte es früher oder später zu Angriffen durch den gegnerischen Markeninhaber kommen können.
Um komplizierte und langwierige juristische Verfahren zu umgehen hat der Maschinenbauer einen externen Dienstleiter damit beauftragt, zu versuchen, die gegnerische Marke inkognito zu kaufen und damit die o.g. Risiken zu beseitigen. Er selbst blieb dabei unerkannt. Die Herausforderung bestand darin, den Gegner zum Verkauf zu bewegen, ohne ihm durch eine Offerte preistreibende Verhandlungsmacht zu verschaffen. Das wurde erreicht, indem man ihm über sein Netzwerk die Idee kommunizierte, seine Marke doch zu verkaufen. Interessenten würden sich schon finden.
Mit Hilfe dieser Markenkauf-Strategie konnte das IP-Problem elegant gelöst werden. Der Dienstleister konnte die Marke in China zu einem akzeptablen Preis kaufen und sie dann in Deutschland an seinen Mandanten transferieren.
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