Virtuelle Realität für Industrie 4.0 gewinnt auch in China an Bedeutung. Beide Bereiche, VR und I4.0, sind wichtige Komponenten der strategischen Planung Chinas und werden vom Staat entsprechend gefördert.
Für westliche Unternehmen könnte ein standardisiertes Branchenmodell einer Fabrik der Zukunft eine Option sein, die Möglichkeiten und Vorteile der grenzüberschreitenden Kooperation bei I4.0-VR zu verdeutlichen. Aus chinesischer Sicht ist dabei wichtig, das Verkaufsargument zu betonen, dass Industrie 4.0 Made in Germany ist.
Angesichts des Fachkräftemangels, beispielsweise bei IT-Talenten, und steigender Arbeitskosten sollte in China das Potenzial der europäischen Industrie 4.0 mit strategischer Weitsicht aufgezeigt werden. Der Digitale Zwilling, der Virtuelle Zwilling und das Format Asset Administration Shell (ASS) für den standardisierten IoT-Datenaustausch gewinnen für den chinesischen Markt immer mehr an Bedeutung, ebenso die damit zusammenhängenden Fragen des IP-Schutzes und der Datensicherheit.
Das Metaverse bzw. das Chinaverse wird beim Export und bei der Umsetzung dieser kombinierten industriellen Innovation (VR plus I4.0) eine wichtige Rolle spielen. Mit der Kostensenkung verwandter Technologien und der Kultivierung von Nutzergruppen könnte das Konzept in den nächsten Jahren einen neuen Boom einläuten. Die Entwicklungsschritte der I4.0-VR werden ähnlich sein wie bei anderen digitalen Ökologien – es wird drei Phasen geben.
Zunächst werden neue Szenarien und Anwendungen erstellt, die auf neuen Konzepten und bereits verfügbaren Geräten (z.B. für Augmented Reality und Virtual Reality) basieren. Danach entwickeln sich neue Szenarien und neue Geräte, beispielsweise virtuelle Kongresse oder intelligente Fabriken. Schliesslich treiben neue Anwendungen und wachsende Nachfragen die I4.0-VR dazu, Sozial- und Arbeitskonzepte, Kollaborationsmethoden, Geschäftsmodelle, Infrastrukturentwicklung und die Wertewahrnehmung allmählich zu verwandeln.
Bild: SOHO Learning Hub