China geht zunehmend gegen illegale Deepfakes vor – gefälschte digitale Darstellungen von Personen in Form von Bild-, Video- oder Audioformaten, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zum Zweck der Täuschung erstellt werden. Der Fälscher sammelt in der Regel Gesichts- oder Körperdaten eines Menschen in Form von Bildern und lädt sie in einen KI-Algorithmus hoch. Dieser bearbeitet die Informationen und legt sie über ein Modell, so dass das Abbild der Person auf dem Modell erscheint.
Deepfakes werden heute nicht kreativ nur im Unterricht, der Wissenschaft und der Kunst eingesetzt, sondern auch von Cyberkriminellen zum betrügerischen Zweck der Manipulation. So lassen Deepfake-Videos bekannte Persönlichkeiten falsche Informationen (Fake News) verbreiten, um bei dem Betrachter bestimmte Reaktionen auszulösen.
Wenn bei der Erstellung der Inhalte persönliche Gesichts- oder Körperdaten einer Person unbefugt öffentlich verwendet werden, verletzen Deepfakes die Privatsphäre und den Datenschutz. Inhaber von Copyrights könnten das Urheberrecht nutzen und eine unzulässige Änderung der Originalinhalte geltend machen. Betroffene können ihre Rechte vor Zivilgerichten durchsetzen und in scherwiegenden Fällen kann die unbefugte Nutzung persönlicher Daten sogar eine Straftat darstellen.
Das Recht, sich im Nachhinein zu verteidigen, ist jedoch weit weniger entscheidend als die Verhinderung des Missbrauchs von Deepfake durch strenge Regulierungsmaßnahmen im Vorfeld, wie es China wünscht. So hat die Cyberspace Administration of China elf chinesische Unternehmen wegen ihrer Audio-Social-Apps und der Verwendung von Deepfake zu einer Sicherheitsbewertung gemäß dem Cyber Security Law und weiterer Vorschriften aufgefordert. Um den Abfluss persönlicher Daten zur illegalen Nutzung durch Deepfake zu verhindern und dagegen vorzugehen, wird das kommende Personal Information Protection Law und das Data Security Law strengere Compliance-Anforderungen für solche Unternehmen mit sich bringen, die persönliche Daten sammeln und verarbeiten. Unternehmen, die Deepfakes nutzen und damit zusammenhängende Daten verarbeiten, müssen sich auf strengere und häufigere Kontrollen durch die zuständigen chinesischen Behörden wappnen.
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