Der Druck der USA auf China bringt es mit sich: Chinesische Hacker haben zunehmend Ziele in Europa im Visier. So wurde das norwegische Unternehmen Visma zwischen November 2017 und Dezember 2018 von Hackern aus China mit dem Ziel angegriffen, Daten über geistiges Eigentum und Unternehmensgeheimnisse zu beschaffen. Visma ist ein Anbieter von Software und IT-Services, der nach eigenen Angaben 900.000 überwiegend nordeuropäische Unternehmen Kunden hat. Entsprechend groß ist das Risiko bei Datenverlusten.
Das amerikanische Justizministerium hat auf Basis von Datenanalysen herausgefunden, dass der Angriff auf die Norweger von der chinesischen Hackergruppe APT 10 durchgeführt wurde. APT steht für Advanced Persistent Threats Groups. Die Gruppe hat in der Vergangenheit zahlreiche Unternehmen aus verschiedenen Branchen sowie die Regierungen der USA und in Europa und Japan angegriffen.
Genau wie APT 10 zählen chinesische Gruppen wie APT 1, 3, 12, 16, 17, 18, 19 und 30 zu den gefährlichsten Hackern der Welt. Im Dezember 2018 wurden zwei Mitglieder von APT 10 wegen Diebstahl von geistigem Eigentum und vertraulichen Geschäftsinformationen von amerikanischen Regierungsbehörden und 45 US-Technologiekonzernen angeklagt und vom FBI zur öffentlichen Suche („Wanted“) freigegeben.
Auch für deutsche Unternehmen steigt das Risiko, geistiges Eigentum und Know-how durch chinesische Cyberangriffe zu verlieren. Versicherungen gegen Datenverlust aufgrund von Hackerangriffen können zwar den finanziellen Schaden reduzieren, sie sind aber keine ultimative Lösung zu Schutz des geistigen Eigentums. Wenn der Geist erst einmal aus der Flasche ist, kann er nicht mehr zurückgeholt werden. Wir empfehlen Unternehmen deshalb, auf der Basis von Informationen aus China ihre internen Cyber-Sicherheitssysteme regelmäßig zu aktualisieren und ihre Mitarbeiter periodisch zu schulen.
Quelle: Reuters.