Die Serienstudie Illicit Trade der OECD erfasst jedes Jahr die aktuelle Lage des globalen illegalen Handels. Danach ist die EU vom internationalen Handel mit gefälschten und nachgeahmten Produkten besonders betroffen, rund ein Viertel alles Fakes floss im Erhebungsjahr 2016 in die Europäische Gemeinschaft. Die gefälschten Waren hatten einen Wert von 121 Mrd. EUR, was 6,8% der gesamten EU-Einfuhren entspricht. Im Jahr 2013 waren es noch 5%.
Das Gros der Fälschungen kam wieder aus China und Hongkong. Betroffen waren besonders die Bereiche Maschinen und Elektronik mit einem Warenwert von 138 Mrd. USD. In der Logistik geht der Trend zum Versand kleiner Mengen, die kaum noch kontrolliert werden können. Darüber hinaus versuchen die Fälscher, ihre Routen möglichst kompliziert zu gestalten. Wichtige Umschlagplätze für den Fake-Vertrieb in Richtung EU sind die Länder Albanien, Ägypten, Marokko und die Ukraine.
Durch die Kombination kleiner Mengen mit komplizierten Routen sind gefälschte Produkte nur noch schwer zu verfolgen, der Aufwand für die Behörden ist enorm. Es kommt deshalb darauf an, durch die Rückverfolgung – beispielsweise über Ermittlungen bei Distributoren in Drittländern – die chinesischen Hersteller der Fälschungen zu identifizieren und in China gezielt zu bekämpfen.
Quelle: OECD
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