China steht kurz vor der Einführung einer nationalen Cyberspace-ID, die den Zugang zu Online-Plattformen grundlegend verändern könnte. Diese National Cyber ID Authentication soll aus einer Kombination von Zahlen und Buchstaben bestehen und für die Nutzung vieler Online-Dienste zwingend erforderlich sein. Zur Registrierung müssen die Bürger ihre Ausweispapiere hochladen, das Gesicht scannen lassen und ihre Telefonnummer angeben. Die Regierung sieht diesen Schritt als eine Maßnahme zur Verbesserung der Sicherheit im Netz.
Die Ankündigung dieses Vorhabens durch das Ministry of Public Security und die Cyberspace Administration of China (CAC) hat heftige Diskussionen und Kritik ausgelöst. Es wird aber nicht erwartet, dass signifikante Änderungen vorgenommen werden. Kritiker sehen in der Cyberspace-ID eine massive Ausweitung staatlicher Kontrolle, die weit über das bestehende Real-Name-ID-System hinausgeht, bei dem sich Nutzer bereits mit echtem Namen und Telefonnummer bei Online-Plattformen anmelden müssen.
Die Einführung der Cyberspace-ID könnte das digitale Leben in China drastisch verändern. Kritiker argumentieren, dass sie die ohnehin schon strenge Kontrolle des Internets in China weiter verschärfen und die Freiheit der Bürger im Netz erheblich einschränken könnte. Sie befürchten, dass durch die Zentralisierung von Online-Aktivitäten die Bürger zu gläsernen Menschen werden, deren Online-Verhalten lückenlos überwacht wird. Dies könnte die Kreativität und den offenen Diskurs im Netz erheblich beeinträchtigen.
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