Chinesen, insbesondere Führungspersönlichkeiten, verfügen über drei geistige Quellen, die sie recht systematisch nutzen. Harro von Senger stellt in seinem neuen Buch (Hanser Verlag, München, September 2018) diese drei im Westen kaum bekannten chinesischen Denksysteme erstmals in ihrer Vernetzung vor – und zeigt auf, wie wir darauf reagieren können.
Der Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder.
Bei Wirtschaftsbeziehungen mit der Volksrepublik China sollte man bei aller Fokussierung auf das eigene Geschäft den großen Kontext niemals aus den Augen verlieren. Das gilt auch für die Neue Seidenstraße. So ist das Seidenstraßen-Projekt nur eine Rippe eines Fächers verschiedener Initiativen und Vorhaben der chinesischen Regierung. Andere Rippen sind beispielsweise das Aktionsprogramm „Made in China 2025“, der „Nationale strategische Rahmen für die innovationsgetriebene Entwicklung“, die „Wegleitenden Ansichten des Staatsrates betreffend die aktive Förderung der Aktivitäten ‚Internet plus'“ oder der Plan „Gesundes China 2030“ sowie der „Mittel- und langfristige Entwicklungsplan für den chinesischen Fußball (2016–2050)“.
Bei all diesen Aktivitäten der KPCh geht es letztlich keineswegs um außenpolitische Höhenflüge, sondern um das innenpolitische Ziel, das derzeit nicht schöne und nicht gute Leben des chinesischen Volkes zu verbessern. Hier sollten unsere westlichen Unternehmen anknüpfen. Sie haben bei der Vermarktung ihrer Produkte bessere Chancen, wenn sie sich fragen, mit welchen Argumenten sie in der Volksrepublik China ihre Waren oder Dienstleistungen anpreisen könnten – als ein vorzügliches Mittel zur Befriedigung des wachsenden Bedürfnisses der Chinesen nach einem schönen und guten Leben.
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