Compliance in China: Massive Strafen gegen US-Konzern im Gammelfleisch-Skandal

Der Gammelfleisch-Skandal aus dem Jahr 2014 ging durch die internationale Presse. Das Unternehmen Shanghai Huxi hatte verdorbenes Fleisch unter anderem an McDonalds, KFC und Pizza Hut geliefert und eine so genannte „Yin & Yang Buchhaltung“ betrieben, was durch eine journalistische Ermittlung bekannt wurde. Dabei wurden Daten wie Produktions- und Verfallsdaten manipuliert und Informationen für Audits frisiert. Jetzt schlug der chinesische Staat zu. Am 2. Oktober 2016 wurde die amerikanische OSI (China) Holding Co., Ltd. mit 7,3 Mio. RMB (1,1 Mio. USD) bestraft, Shanghai Huxi mit 17 Mio. RMB (2,5 Mio. USD). Die verantwortlichen Personen wurden bereits im Juli 2016 zu Freiheitsstrafen zwischen 19 und 36 Monaten verurteilt.

Der Hintergrund: Als die Inspektoren im Jahr 2014 die Produktion von Shanghai Huxi unter die Lupe nahmen, fanden sie vorbildliche Produktionsbedingungen vor. Alle Mitarbeiter arbeiteten unter Aufsicht in der vorgeschriebenen Kleidung mit frischem Fleisch. Hätten sie die Fabrik ein paar Tage früher besucht, hätte sich ihnen ein ganz anderes Bild offenbart. Um die Kosten zu reduzieren, wurde beispielsweise verdorbenes Fleisch zurück in die Produktion geschleust.

Das Beispiel zeigt, wie wenig Kontrolle selbst große Unternehmen in China und Asien über ihre Zulieferer haben und welche gravierenden Folgen Compliance-Verstöße von Lieferanten haben können. Das Problem staatlicher Überprüfungen ist, dass die kontrollierten Unternehmen aufgrund von Bestechung oft schon im Voraus von den Kontrollen erfahren und sich entsprechend vorbereiten – interne Compliance-Audits fehlen in der Regel.

Bildquelle: post-gazette.com

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