Das globale Rennen um die KI-Vorherrschaft ist in vollem Gange. Chinas Regierung hat kürzlich den Global AI Governance Action Plan veröffentlicht und gleichzeitig Entwürfe für ethische KI-Regeln sowie Kennzeichnungspflichten für KI-generierte Inhalte vorgelegt — ein klares Signal für die strategische Verschiebung vom reinen Aufbau hin zur globalen Regulierungs- und Standardsetzung.
Wichtige Maßnahmen sind die Beschleunigung und Förderung der Innovationsentwicklung im KI-Sektor: die Einrichtung internationaler Plattformen für Forschung und Technologiekooperation, die Förderung offener Ökosysteme für KI (AI Plus) und der Abbau von Technologiehindernissen. Durch die Förderung sektorübergreifender KI-Anwendungen soll Künstliche Intelligenz verstärkt in Schlüsselbereichen wie Fertigung, Konsum, Gesundheitswesen, Bildung, Landwirtschaft, Smart Cities und autonomem Fahren zum Einsatz kommen.
Die digitale Infrastruktur soll beschleunigt ausgebaut werden. Dazu gehören der Ausbau sauberer Energie, Netze der nächsten Generation, Datenzentren sowie interoperabler Standards für Rechenleistung. Entwicklungsländer (Globaler Süden) sollen beim Technologiezugang besonders unterstützt und grenzübergreifende Open-Source-Gemeinschaften sowie Plattformen aufgebaut werden. Dazu zählt auch die Entwicklung von Compliance- und Sicherheitsleitlinien im Open-Source-Bereich.
Beim Daten- und Datenschutzmanagement geht es um die Förderung hochwertiger Datensätze, freier und geordneter Datenflüsse sowie um Antidiskriminierung und den Schutz der Vielfalt des KI-Ökosystems. Der Aufbau eines Rahmenwerks für Risikoabschätzung, Prüfungssysteme für KI, Mechanismen zur Notfallreaktion und die internationale Zusammenarbeit bei Sicherheits- und Gefahrenfragen gehören ebenfalls in diese Kategorie. Durch die Förderung technischer und standardsetzender Zusammenarbeit sollen gemeinsame Normen und Leitlinien etwa zu Transparenz, algorithmischer Verantwortung, Sicherheit und Schnittstellen entwickelt werden.
Der chinesische Plan kennzeichnet KI als globales Gut und unterstreicht den Anspruch Chinas, bei der Gestaltung internationaler KI-Governance mitzuwirken und insbesondere die Entwicklungsländer einzubinden. Gleichzeitig wird betont, dass nationale Souveränität und die Berücksichtigung landesspezifischer Entwicklungsbedingungen eine wichtige Rolle spielen. Diese Kernelemente zeigen, wie China seine globalen strategischen Ziele im KI-Bereich mit operativ-technischen Maßnahmen verknüpft — von Infrastruktur und Daten über Anwendungen bis hin zu Governance und internationaler Zusammenarbeit.
