Bekämpfung der Online-Piraterie

Chinesische Fälscher agieren auf digitalen Marktplätzen und Plattformen zunehmend raffiniert und clever. Sie nutzen verschiedenste Strategien, um ihre Angebote zu verschleiern und sowohl Filtermechanismen als auch Kunden zu täuschen. Irreführende Weiterleitungen gehören zu den häufigsten Methoden, bei denen Nutzer durch verschleierte Links zu Drittanbieter-Seiten geleitet werden, auf denen die eigentlichen Fälschungen verkauft werden. Eine weitere gängige Praxis ist die Produktverschleierung, bei der Fälscher Produkte in abweichenden Farbvarianten anbieten, die dem Original ähneln, aber nicht identisch sind, um automatisierten Kontrollen zu entgehen. Multi-Layer-Angebote erschweren die Rückverfolgung, da Produkte durch eine Kombination verschiedener Shops oder Zwischenhändler verkauft werden.

Auch die Künstliche Intelligenz kommt zum Einsatz. KI generierte Produktbeschreibungen und Bilder täuschen Online-Nutzer, da diese schwer von den Originalen zu unterscheiden sind. Eine scheinbare Individualisierung, bei der personalisierte Anpassungen angeboten werden, lässt Kunden glauben, ein einzigartiges Produkt zu erwerben, obwohl es sich um eine Fälschung handelt. Keyword-Manipulation, bei der absichtlich Tippfehler, alternative Schreibweisen oder Pseudonyme für Marken verwendet werden, zielt darauf ab, Filtermechanismen zu umgehen. Fälschungen werden zudem oft über geschlossene Gruppen oder private Foren vertrieben, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Beim sogenannten Produkthopping wechseln Händler regelmäßig die angebotenen Produkte oder Marken, um Entdeckung und Sperrungen zu umgehen. Selbst legitime Plattform-Tools wie Affiliate-Programme oder Partnerverkäufe werden missbraucht, um Reichweite zu generieren und sich als glaubwürdige Anbieter zu tarnen. Und automatisierte Bots erzeugen glaubwürdige, positive Rezensionen und Bewertungen für Fälschungsangebote, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

Eine anspruchsvolle juristische Strategie gegen diese fortschrittliche Produktpiraterie muss digitale Methoden und Instrumente nutzen. Technologiegestützte Überwachung mit Hilfe von KI und Big-Data-Analysen ermöglicht es, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Reverse-Image-Search und Algorithmen helfen dabei, gefälschte Produkte und Plagiatsmuster aufzuspüren. Die Blockchain-Technologie kann Lieferketten transparenter machen und die Authentizität von Produkten nachweisen, in juristischen Verfahren können Beweise aus Blockchain-Datenbanken als Grundlage für IP-Verletzungsklagen dienen. Die Sicherung digitaler Beweise ist oft unabdingbar, einschließlich der Sammlung von Screenshots, Serverlogs und Transaktionsnachweisen. Mit der digitalen Forensik lässt sich die Herkunft von Fälschungen identifizieren, etwa durch die Nachverfolgung von IP-Adressen und Serverstandorten. Nur durch den Einsatz dieser modernen Technologien und eine enge Zusammenarbeit zwischen Rechteinhabern und Plattformbetreibern kann der Kampf gegen Produktpiraterie langfristig gewonnen werden.

Quelle: B2B-Plattform 1688. Die Marke Dyson wird als “戴森(Dyson), “dy/son” oder „戴DS森“ benannt.

Hinterlasse einen Kommentar