Im Februar fand die First Global Cross-Border E-Commerce Conference in Beijing statt, organisiert von der Weltzollorganisation sowie der chinesischen Zollbehörde. Die Wahl des Standorts war nicht schwierig: 40 Prozent des e-Commerce werden heute in China betrieben, das Land ist weltweit auch bei elektronischen Zahlungssystemen führend.
Alibaba-Gründer und CEO Jack Ma sieht die Zukunft der globalen Wirtschaft im grenzüberschreitenden e-Commerce: “Made in China” oder “Made in the USA” soll „Made in the Internet” werden, B2C soll zu C2B wandeln – Consumer to Business.
Alibaba ist bereits dabei, die Instrumente für die Verwirklichung dieser Vision zu implementieren. Die digitale Freihandelszone ist bereits zwischen China und Malaysia etabliert, die erste außerhalb chinesischer Grenzen. Die e-World Trade Platform soll die Grundlage des internationalen Handels entlang der Neuen Seidenstraße bieten. Weitere administrative und technische Entwicklungen, zum Beispiel die Beschleunigung von Verpackung und Versand oder die Lieferung durch Drohnen sollen den grenzüberschreitenden e-Commerce weiter voranbringen.
Die Vision des barrierefreien globalen Handels ist zwar innovativ und birgt für viele KMU neue Chancen. Sie erhöht aber auch die Risiken der Marken- und Produktpiraterie und der Verletzung von Rechten am geistigen Eigentum. Das Wachstum des e-Commerce in den Ländern entlang der Belt-and-Road-Initiative, die nur einen unzureichenden institutionellen Schutz für IP-Rechte bieten, wird die Probleme des globalen Counterfeiting weiter verstärken.
Westliche Unternehmen müssen die Entwicklungen im globalen e-Commerce genau verfolgen, um vom Wachstum des globalen Handels profitieren zu können – dabei aber eigene IP-Rechte wirksam schützen und durchsetzen.
Bild: The Malaysian Reserve