In China ist eine Copyright-Reform notwendig – und das nicht nur auf Druck von außen, sondern auch im eigenen Interesse des Landes.
Urheberrechtsverletzungen bilden einen kleinen, aber ständig wachsenden Anteil an der Gesamtheit der IP-Rechtsfälle. Von 2005 bis 2015 kam es in China zu mehr als 450 Strafverfahren wegen Verletzungen von Copyright.
Neue Technologien und die Globalität der Wirtschaft machen die Strafverfolgung schwierig, bieten ihr aber gleichzeitig auch neue Möglichkeiten und Techniken. Vor allem im Hinblick auf das Internet, ist das Copyright noch nicht ausreichend ausgereift. Ebenfalls unzureichend sind die bisherigen Bemühungen der Gerichte, Präzedenzfälle zu schaffen, um aufkommende, kompliziertere Fälle zu lösen. Dies liegt unter anderem daran, dass es bei der Einführung der bestehenden Copyright Gesetzgebungen über Jahre hinweg zu langen Verzögerungen kam.
Eine Reform der Copyrightgesetze in China wäre besonders für die Kreativwirtschaft des Landes von hoher Bedeutung. Lizenzen für die Werke der Künstler sind essenziell, um deren Einkünfte zu garantieren. Wenn allerdings diese Lizenzen nicht ausreichend urheberrechtlich geschützt werden, vervielfältigen und vertreiben Raubkopierer diese Werke illegal, sodass die Künstler leer ausgehen. Zudem ist zu erkennen, dass die Anzahl an Möglichkeiten für Kollaborationen zwischen USA und China bezüglich der Kreation und Verbreitung von Copyright-Inhalten zunehmend steigt. Dieses Potential für Chinas Kreativindustrie lässt sich jedoch nur nutzen, wenn ausreichende Schutzmaßnahmen für die entstehenden Werke bestehen.
Um vom Image des „Kopierers“ wegzukommen, muss China Kreativität und Innovation fördern. Eine umfangreiche Copyright-Reform bildet dafür einen wichtigen Grundstein.